Eternal - Die Geliebte des Vampirs by Forrest V. K

Eternal - Die Geliebte des Vampirs by Forrest V. K

Autor:Forrest, V. K. [Forrest, V. K.]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-426-40783-7
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2011-12-20T23:00:00+00:00


Normalerweise fühlte sich Kaleigh in der Dunkelheit wohl. Zu Hause bewegte sie sich nachts auch im Dunkeln. Sie lief im Dunkeln durch die Stadt. Sie jagte im Wald im Dunkeln, wenn sie wieder Hirschblut brauchte. Zum Teufel, sie war eine Vampirin. Und auch wenn sie nicht wie in den Filmen in einem Sarg schlief, liebte sie doch die seidige Dunkelheit.

Aber diese Dunkelheit im Treppenhaus war anders. Nicht, dass sie ihr Angst gemacht hätte … sie war nur verwirrend. Gott, sie wünschte, sie könnte die Gedanken von Menschen lesen. Früher, in einigen ihrer vergangenen Leben, war sie dazu in der Lage gewesen, doch es konnte Jahre dauern, bis sich diese Gabe wieder entwickelte.

»Alles okay?« Mickey fasste sie beim Arm, um sie die Stufen hinunterzuführen.

»Mhm.«

Sie ließen die Beats von Kanye West hinter sich, während sie in den Keller hinabstiegen, aus dem ihnen trommelfellzerfetzende Gothic-Klänge entgegenschallten. Am Fuß der Treppe brannte eine einsame Kerze auf einem Tisch vor einem Raum, der mit einem Vorhang aus schwerem schwarzem Stoff vom Treppenhaus abgetrennt war.

»Nimm eine von denen.« Mickey musste ganz nahe kommen, damit Kaleigh sie durch die Musik hindurch verstehen konnte. Sie nahm eine schwarze Maske von dem Stapel auf dem Tisch und gab sie ihr. Dann griff sie sich selbst eine und setzte sie auf.

Sie bedeckte nur die Augen und die Nase, aber es genügte, um sie unkenntlich zu machen. Kaleigh konnte verstehen, dass sich unaufmerksame Menschen davon täuschen ließen; sie allerdings nicht.

Kaleigh registrierte ein Körbchen mit Kondomen auf dem Tisch neben der Kerze. Also hatte Rob doch recht. Dort unten hatte man Sex. Und es wurden Drogen genommen. Sie konnte Gras riechen. Der Weihrauch reichte nicht aus, um den widerlich süßen Geruch zu überdecken.

»Keine Namen hier unten. Alles läuft anonym. Verstanden?« Mickeys Tonfall war drohend.

»Klar. Ja, verstanden«, sagte Kaleigh.

»Willst du eins?« Mickey zeigte auf das Körbchen mit den Kondomen.

Kaleigh schüttelte den Kopf.

Mickey schob den schwarzen Vorhang beiseite.

Kaleigh machte einen Schritt und blieb wieder stehen. »Hey, warte.«

Mickey sah zurück.

»Katy ist nicht hier unten, oder?«

Trotz der Maske entging Kaleigh Mickeys verächtlicher Gesichtsausdruck nicht. »Katy ist nicht eingeladen. Zu dieser Party muss man eingeladen werden.«

Kaleigh holte tief Luft und folgte Mickey durch den Vorhang. Gleich dahinter machten sie wieder halt.

»Mach’s dir bequem. Die Bar ist gleich da drüben. Du kannst mitmachen oder einfach nur zuschauen. Das liegt ganz bei dir.«

Kaleigh sah ihr nach, als sie davonging. Sie ließ den Blick schweifen. Es gab überall schwarze Vorhänge, die den Keller größer aussehen ließen, auch wenn er noch immer nur wie ein feuchter Keller im Süden von Delaware roch. Junge Leute im Teenager- oder Twenalter saßen in Grüppchen herum oder lagen auf Kissen auf dem Boden. Pärchen in verschiedenen Stadien der Entblätterung fummelten aneinander herum. Es gab auch ein paar Knäuel aus drei oder vier Personen. Sie waren nackt.

Kaleigh schluckte. Sie spürte, wie ihr Gesicht vor Verlegenheit zu brennen begann. Ein Porno flimmerte über einen Fernseher; darin trieb es ein Kerl in einem schwarzen Umhang mit einem Mädchen auf einem Sarg.

Liebes Jesuskind, was zum Teufel war das hier?

Überall standen Votivkerzen herum; der Weihrauchgeruch war streng.



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